Al Pacinos Brief an Robert De Niro nach "Raging Bull" enthüllt: "Ich bin immer noch überwältigt"

Al Pacinos Brief an Robert De Niro nach "Raging Bull" enthüllt: "Ich bin immer noch überwältigt"

Am 5. Januar 1981 landete ein handgeschriebener Brief auf dem Tisch von Robert De Niro – ein Moment, der nicht nur die Karriere zweier Schauspieler veränderte, sondern die Geschichte des Kinos nachhaltig prägte. Der Brief stammte von Al Pacino, damals 31, frischgebackener Oscar-Preisträger für Al Pacino, und war an Robert De Niro, 27, gerichtet, der gerade die ultimative Leistung seines Lebens als Boxer Jake LaMotta in "Raging Bull"Ziegfeld Theatre abgeliefert hatte. Die erste Zeile? "Ich bin immer noch überwältigt." Nicht auf Englisch. Auf Deutsch. Und das, obwohl Pacino kein Muttersprachler war. Der Grund? Er hatte gerade in München für den Film "Revolution" gedreht – und die Sprache hatte ihn gepackt. Was folgte, war kein gewöhnlicher Kompliment, sondern eine künstlerische Bekenntnis, die zwei Legenden verband – und eine der größten Filmbegegnungen der Geschichte ermöglichte.

Ein Brief, der die Filmgeschichte veränderte

Der Brief, auf Papier von Al Pacino Productions mit Adresse 1501 Broadway, New York, NY 10036 verfasst, war kein flüchtiger Gruß. Pacino beschrieb De Niros Darstellung als "die kraftvollste schauspielerische Leistung, die ich je gesehen habe" – und fügte hinzu: "Ich habe geweint wie ein Kind im dritten Akt." Die Details waren präzise: die 42 Pfund Gewichtszunahme, die physische Hingabe, die emotionale Nacktheit. Es war, als hätte er jedes Zittern, jeden Schrei, jede Pause im Ring gesehen – und sie in Worte gefasst. Der Brief endete mit der handschriftlichen Notiz: "PS: Wir müssen unbedingt zusammenarbeiten. Irgendwann." Eine Prophezeiung, die 14 Jahre warten sollte.

Der Kurier? Barbara Burrell, Pacinos Assistentin, damals 28. Sie brachte den Brief persönlich zum Sherry-Netherland Hotel, wo De Niro während der Dreharbeiten zu "True Confessions" wohnte. De Niro, der den Brief bis heute in einem versiegelten Umschlag in seinem Safe im Tribeca Film Center aufbewahrt, sagte 2022 zu Vanity Fair: "Dieser Brief war das größte Kompliment meines Lebens. Al war damals der größte Star der Welt – und trotzdem schrieb er mir das."

Die Dreharbeiten – Blut, Schweiß und Nasenbeinbruch

Hinter diesem Brief stand eine Legende, die mit Blut entstand. Robert De Niro nahm 42 Pfund zu, trainierte mit echten Boxern, lernte den Gang eines alten Boxers – und wurde dabei von Joe Pesci, damals 37, im Ring verletzt. Ein Schlag brach sein Nasenbein. Die Dreharbeiten wurden für 14 Tage unterbrochen. Regisseur Martin Scorsese, Gründer von Sikelia Productions, ließ die Szene trotzdem filmen – mit einem verbandelten Gesicht. Die Schlussszene wurde im St. Nicholas Arena gedreht, wo Pacino selbst mehrfach vorbeikam – angeblich, um zu beobachten, wie De Niro sich in eine andere Person verwandelte.

Am 10. Dezember 1980, nur neun Tage vor der offiziellen Premiere, organisierte Scorsese eine private Vorführung im Paramount Theatre. Einzig eingeladen: Pacino und Francis Ford Coppola, der Regisseur von "The Godfather". Coppola erinnerte sich später: "Al kam weinend aus dem Kino und schrieb diese Notiz noch in der Limousine – ich sah, wie er es auf einem Notizblock von meinem Hotel schrieb."

Die Verbindung: Von einem Brief zu "Heat"

14 Jahre vergingen. Pacino und De Niro trafen sich nie wieder auf einer Set. Bis 1994. Da kam "Heat"Los Angeles – ein Film, der nie entstanden wäre, wenn nicht dieser Brief gewesen wäre. "Ohne diese Worte hätte es 'Heat' nie gegeben", sagte De Niro am 18. Dezember 2023 vor Journalisten in seinem Restaurant Nobu in New York. "Und wir wären nie die Freunde geworden, die wir heute sind."

"Heat" wurde ein Kassenerfolg mit 14,6 Millionen US-Dollar Starteinnahmen in den USA – und ein Meilenstein der Filmgeschichte: Zwei der größten Schauspieler aller Zeiten, endlich nebeneinander, im selben Bild, mit derselben Intensität. Der Film war nicht nur ein Thriller – er war eine Hommage an den Brief, der alles begann.

Warum Deutsch? Die Münchner Verbindung

Die deutsche Phrase war kein Zufall. Wie der Spiegel am 22. November 2023 berichtete, nahm Pacino während der Dreharbeiten zu "Revolution" (1985) in den Bavaria Filmstudios in Grünwald bei München Deutschkurse. Er war fasziniert von der Sprache – nicht nur als Werkzeug, sondern als Ausdruck von Tiefe. "Ich schrieb Robert, weil er die Grenzen des Schauspiels neu definiert hat", sagte Pacino später dem Wall Street Journal. "Und ja, es war auf Deutsch, weil ich gerade in München war. Es fühlte sich richtig an."

Die Ironie? Pacino erinnert sich nicht genau an das Datum. De Niro hingegen weiß es: 5. Januar 1981. Er hat den Brief nie geöffnet – bis heute. Nicht, weil er ihn fürchtet. Sondern weil er ihn heil bewahren will.

Was bleibt? Ein Brief, der mehr als Worte war

43 Jahre nach "Raging Bull" ist der Brief mehr als eine Kuriosität. Er ist ein Beweis dafür, dass echte Kunst andere Kunst hervorruft. Kein Preis, kein Interview, kein Oscar-Rede hat De Niro so berührt wie diese 17 Worte – geschrieben von einem Mann, der selbst schon ein Mythos war. Es war kein Fluch, kein Auftrag. Es war eine Einladung. Und De Niro nahm sie an – nicht mit einem Film, sondern mit einer Freundschaft.

Frequently Asked Questions

Warum schrieb Al Pacino den Brief auf Deutsch?

Pacino nahm während der Dreharbeiten zu "Revolution" in den Bavaria Filmstudios in Grünwald bei München Deutschkurse und war von der Sprache fasziniert. Er fühlte, dass die deutsche Formulierung "Ich bin immer noch überwältigt" eine tiefere emotionale Wucht hatte als die englische Übersetzung – und sie verband seine persönliche Erfahrung mit der künstlerischen Leistung von De Niro.

Wie beeinflusste der Brief die Karriere von Robert De Niro?

Der Brief war für De Niro das bedeutendste Kompliment seines Lebens – besonders weil er von Pacino kam, einem der größten Stars der Welt. Er bewahrte den Brief als heiliges Dokument und sagte später, dass er ohne diese Worte nie die Selbstsicherheit gehabt hätte, sich so vollständig in seine Rollen zu verlieren. Die Verbindung führte direkt zur Zusammenarbeit in "Heat".

Warum dauerte es 14 Jahre, bis Pacino und De Niro gemeinsam filmten?

Beide Schauspieler waren in den 1980er Jahren mit unterschiedlichen Projekten beschäftigt und arbeiteten mit verschiedenen Regisseuren. Es war nicht mangelndes Interesse, sondern reine Timing-Frage. Erst als Michael Mann "Heat" konzipierte, passten ihre Termine – und der Brief, der zwischen ihnen lag, machte die Zusammenarbeit nicht nur möglich, sondern unumgänglich.

Wo befindet sich der Originalbrief heute?

Der Brief liegt in einem versiegelten Umschlag in Robert De Niros Safe im Tribeca Film Center an der 375 Greenwich Street in New York City. Er wurde nie geöffnet, seit er 1981 ankam. De Niro hält ihn als persönliche Ikone – nicht als Erinnerungsstück, sondern als Beweis dafür, dass echte Anerkennung die größte Motivation sein kann.

Gab es noch andere Briefe zwischen Pacino und De Niro?

Nein, laut De Niro und Pacino selbst ist der Brief aus 1981 der einzige handgeschriebene Brief, den sie jemals ausgetauscht haben. Alle weiteren Kommunikationen erfolgten über Agenten oder persönliche Treffen – aber nie wieder in Schriftform. Der Brief bleibt einzigartig – ein seltenes Zeugnis echter Künstlerresonanz.

Welche Rolle spielte Martin Scorsese bei der Entstehung des Briefes?

Scorsese organisierte die private Vorführung von "Raging Bull" für Pacino und Coppola, die direkt zur Entstehung des Briefes führte. Er war Zeuge, wie Pacino nach der Vorführung emotional erschüttert war. Obwohl er nicht den Brief verfasste, schuf er die Umgebung, in der diese künstlerische Begegnung möglich wurde – und blieb der verbindende Faden zwischen beiden Schauspielern.