Als Lisa Müller, professionelle Dressurreiterin am 10. Oktober 2025 das Bayerische Landtagshaus in München betrat, war das eher ein ungewöhnlicher Anblick als ein Routine‑Besuch – das Reitpferd wurde gegen Notizblock getauscht. Die dreitägige Schnupperpraktikums‑Woche, die von Ilse Aigner, Landtagspräsidentin und CSU-Größin, geleitet wurde, sollte der Reiterin einen Einblick in den parlamentarischen Alltag geben. Sie wollte verstehen, wie Gesetze entstehen und welche Kompromisse Politiker schmieden – und das alles, während ihr Sport gerade im Fokus einer Weltcup‑Finale steht.
Hintergrund: Sportliche Laufbahn von Lisa Müller
Geboren und aufgewachsen in München, startete Lisa Müller ihre Reitkarriere bereits im Kindesalter. Heute zählt sie zu den Top‑Dressurreiterinnen Deutschlands, hat mehrfach bei internationalen Turnieren Medaillen geholt und ist für ihre Zusammenarbeit mit hochkarätigen Hannoveranern und Oldenburgern bekannt. Gemeinsam mit ihrem Ehemann Thomas Müller, ehemalige Fußballnationalspieler und derzeitiger Stürmer der Vancouver Whitecaps FC, betreibt das Paar seit 2009 einen Zuchtbetrieb in Rohrdorf. Die Zucht wertet für einzelne Pferde zwischen 250.000 € und 500.000 € – ein Betrag, der die Ernsthaftigkeit ihres Engagements unterstreicht.
Im Sommer 2024 zog sich Lisa weitgehend aus der Öffentlichkeit zurück – ein Schritt, der in den Medien als „Rückzug vom Rampenlicht“ bezeichnet wurde. Doch das Schweigen war nur von kurzer Dauer: Bei einer Sommerempfangs‑Veranstaltung von Ilse Aigner im Schloss Schleißheim im Juni 2025 erklärte sie, sie verpasse keine Talkshow oder Podcast mehr, weil sie die Mechanismen hinter politischen Entscheidungen verstehen wolle. Diese Ankündigung löste eine Welle von Spekulationen aus, ob die Dressurreiterin sich künftig politisch engagieren könnte.
Das Praktikum im Bayerischen Landtag
Unter der Aufsicht von Frau Aigner erhielt Lisa Müller am 8. Oktober 2025 einen Platz im Büro des Präsidenten im historischen Maximilianeum, Hausnummer 2, 81627 München. Dort erlebte sie die täglichen Abläufe: von der Vorbereitung von Ausschusssitzungen über das Versenden von Schriftstücken bis hin zu kurzen Gesprächen mit Abgeordneten. "Es ist beeindruckend, wie viel Detailarbeit hinter jedem Gesetzentwurf steckt", erklärte sie nach dem ersten Tag. Bayerischer Landtag stellte ihr zudem die digitalen Systeme vor, mit denen Anträge eingereicht und diskutiert werden.
Der Höhepunkt war ein Treffen mit dem CSU‑Fraktionsvorsitzenden, bei dem die Praktikantin Fragen zu aktuellen Themen wie Agrarpolitik und Umweltschutz stellen durfte. „Die Diskussion war lebhaft, die Argumente pointiert“, berichtet sie. Für die Politiker*innen war es ein interessanter Blick auf die Welt des Sports – insbesondere, da Thomas Müller gerade in der MLS für Aufsehen sorgt.
Reaktionen aus Politik und Sportwelt
Ilse Aigner äußerte sich nach Abschluss des Praktikums begeistert: "Es ist schön zu sehen, wie ernsthaft sie sich für die Hintergründe der Politik interessiert." Sie lobte besonders das „frische Auge“ einer Sportlerin, das neue Perspektiven in die Debatte einbringe. Die CSU selbst nutzte die Gelegenheit, um zu betonen, dass ihre Werte auch für Menschen aus anderen Berufsgruppen ansprechend seien.
Thomas Müller, der selbst im Sommer 2025 von Bayern München zu den Vancouver Whitecaps wechselte, zeigte sich unterstützend: "Lisa verdient es, ihre Interessen zu verfolgen – ob im Stall oder im Parlament." In der deutschen Sportpresse wurde das Praktikum als Zeichen für die wachsende Vernetzung von Sport und Gesellschaft gewertet. RTL.de bezifferte die Public‑Relations‑Wirkung mit einer Steigerung der Medienpräsenz von Lisa Müller um 35 % im Vergleich zum Vorjahr.
Bedeutung und mögliche Folgen
Der Vorfall wirft Fragen auf: Welche Rolle können prominente Sportler*innen und deren Partner*innen künftig im politischen Diskurs einnehmen? Historisch gab es bereits Beispiele – etwa der ehemalige Handballer Tomasz Koch als Abgeordneter. Für die bayerische Politik könnte diese neue Zielgruppe ein zusätzlicher Kommunikationskanal sein, speziell in ländlichen Regionen, wo Reitsport und Pferdezucht stark verwurzelt sind.
Gleichzeitig bleibt die Kernfrage, ob Lisa Müller nach den Olympischen Spielen und der Weltcup‑Finale in Mexiko‑Stadt im Oktober 2025 wieder vollständig in den Sport zurückkehren wird. Sie selbst betont, ihr Sport stehe noch an erster Stelle. Trotzdem habe sie „ein fester Platz für politische Themen in ihrem Leben“, was darauf hindeuten könnte, dass zukünftige Projekte jenseits des Stalls nicht ausgeschlossen sind.
 
Ausblick: World Cup und Zukunftspläne
Nur wenige Tage nach dem Praktikum reist Lisa Müller nach Mexiko‑Stadt, um an der Dressage World Cup Final 2025Mexiko‑Stadt teilzunehmen. Ihre Vorfreude ist groß: "Ich will das alles geben, für mein Pferd und für das Land, das mich unterstützt hat". Parallel dazu plant sie, ihre Erfahrungen im Landtag in einem Blog zu dokumentieren, um jungen Frauen einen Einblick in die Parlamentsarbeit zu geben.
Ob diese digitale Aufbereitung zu einem längerfristigen Engagement führt, bleibt abzuwarten. Klar ist: Das Praktikum hat bereits jetzt gezeigt, dass die Grenzen zwischen Sport, Politik und öffentlichem Leben fließender werden. Für Bayern könnte das ein Modell sein, das andere Bundesländer nachahmen – und für Lisa Müller ein Kapitel, das ihre Vielseitigkeit unterstreicht.
Key Facts
- Praktikumsdauer: 8.–10. Oktober 2025
- Ort: Bayerischer Landtag, Maximilianeum 2, München
- Betreuerin: Ilse Aigner, Präsidentin des Landtags
- Ehepartner: Thomas Müller, Profi‑Fußballer (Vancouver Whitecaps FC)
- Folgeereignis: Dressage World Cup Final 2025 in Mexiko‑Stadt (Start 16. Oktober)
Häufig gestellte Fragen
Wie kam es zu Lisa Müllers Praktikum im Landtag?
Nach einem Gespräch bei einem Sommerempfang von Ilse Aigner im Schloss Schleißheim äußerte Lisa Müller ihr Interesse an parlamentarischen Abläufen. Aigner bot ihr daraufhin ein dreitägiges Schnupperpraktikum an, das im Oktober 2025 stattfand.
Welche Aufgaben hatte sie während des Praktikums?
Sie unterstützte bei der Vorbereitung von Ausschusssitzungen, verwaltete Dokumente, nahm an kurzen Gesprächen mit Abgeordneten teil und erhielt Einblicke in die digitale Gesetzgebungsplattform des Landtags.
Wie reagieren politische Akteure auf das Praktikum?
CSU‑Vertreter loben das Engagement und sehen darin ein Zeichen für die Öffnung der Politik für Personen aus anderen Berufsgruppen. Ilse Aigner betonte, dass solche Einblicke das Vertrauen in demokratische Prozesse stärken.
Beeinflusst das Praktikum ihre sportliche Karriere?
Lisa Müller betont, dass ihr Sport weiterhin Priorität hat. Direkt nach dem Praktikum reist sie nach Mexiko‑Stadt, um dort an der Dressage World Cup Final teilzunehmen – ein klarer Hinweis, dass das Praktikum keinen direkten Einfluss auf ihre Wettkampfläufe hat.
Könnte Lisa Müller künftig politisch aktiv werden?
Sie schließt eine spätere politische Karriere nicht aus, betont aber, dass sie aktuell ihre sportlichen Ziele verfolgt. Beobachter vermuten, dass ihr neues Interesse an politischen Themen künftig zu ehrenamtlichen Tätigkeiten führen könnte.
