When Lutz Beckebanze, Meteorologe beim Deutschen Wetterdienst das Sturmtief „Zack“ analysierte, warnte vor Windböen von bis zu 105 km/h an der Nordsee. Der Sturm hat die Fahrpläne der FRS Helgoline stark beeinträchtigt: Der Katamaran „Halunder Jet“ fährt zwischen Hamburg, Brunsbüttel, Cuxhaven und der Helgoland nicht mehr. Die Konsequenz: Helgoland-Fähren fallen am Montag, dem 15. September, und Dienstag, dem 16. September 2025, komplett aus.
Hintergrund zum Sturmtief Zack
„Zack“ entwickelte sich am 14. September über dem Nordwestsektor Deutschlands und zog am nächsten Tag mit einer maximalen Windstärke von 11 (≈105 km/h) über die Küsten von Schleswig‑Holstein und Nordfriesland. Laut DWD‑Warnungen könnten Böen sogar 100 km/h erreichen. Der Meteorologe betonte, dass ein solches intensives Herbststurmgeschehen in dieser Jahreszeit bislang selten sei. Der offizielle Herbstbeginn im meteorologischen Kalender ist zwar der 1. September, die Wetterlage entspricht jedoch eher den Bedingungen des späten Sommers.
Auswirkungen auf den Helgoland‑Verkehr
Der „Halunder Jet“ liegt im regulären Fahrplan an drei Landanschlüssen: Hamburg, Brunsbüttel und Cuxhaven. Auf Grund der Gefahr von Seegangs‑ und Anlegestellen‑Beschädigungen hat die Reederei den Betrieb für beide Tage komplett eingestellt. Die letzte reguläre Abfahrt von Helgoland war am Sonntag, dem 14. September, um 16:30 Uhr. Alle Passagiere, die bereits ein Ticket für den 15. oder 16. September besitzen, können diese online umbuchen oder an den Schaltern in den genannten Häfen umtauschen.
Reaktionen der Reederei und Alternativangebote
Auf ihrer Website erklärte FRS Helgoline, dass die Sicherheit von Passagieren und Besatzung oberste Priorität habe. Neben den Umbuchungen bietet das Unternehmen Ersatzfahrten ab dem 17. September an, sobald die Wetterlage es zulässt. Wer bereits am 15. oder 16. September reisen muss, kann über die Hotline 0461 / 86 444 oder per E‑Mail an [email protected] eine Rückerstattung beantragen. Die Rückerstattung wird über [email protected] abgewickelt.
Expertenmeinung und weitere Wetterlage
Der DWD schätzt, dass die Sturmflut‑Gefahr für Montag gering bleibt, weil die Pegelstände nicht die Schwelle von 1,5 m über dem mittleren Hochwasserstand erreichen. Dennoch warne die Behörde vor stark erhöhten Wasserständen an der nordfriesischen Küste, die vor allem für Boote und kleinere Fischerboote eine Herausforderung darstellen. Zusätzlich ist das Katamaran‑Modell „Nordlicht II“, das nach Borkum verkehrt, bis Dienstagmorgen um 07:15 Uhr aus dem Fahrplan gestrichen – Ersatzfahrten werden jedoch angeboten.
Ausblick und Sicherheitshinweise
Die Prognose für Mittwoch sieht wieder ruhigere Verhältnisse vor, sodass reguläre Fahrten voraussichtlich ab dem 17. September wieder aufgenommen werden. Die Behörden empfehlen Reisenden, sich vor Antritt der Fahrt über aktuelle Wetterberichte zu informieren und bei schlechtem Seegang auf eine vorsichtige An- und Ablegeweise zu achten. Für die Wirtschaft von Helgoland, die stark vom Tourismus abhängt, bedeutet jede Stunde Ausfall erhebliche Einnahmeverluste – ein Risiko, das die Inselverwaltung bereits in ihrer Notfallplanung berücksichtigt.
Frequently Asked Questions
Wie lange bleiben die Helgoland‑Fähren aus?
Derzeit sind die Verbindungen am 15. und 16. September komplett gesperrt. Die Reederei plant, den regulären Fahrplan ab dem 17. September wieder aufzunehmen, sofern die Wetterbedingungen es zulassen.
Welche Alternativen haben Gäste, die bereits gebucht haben?
Betroffene Passagiere können ihre Tickets kostenlos online auf die nächsten verfügbaren Fahrten umbuchen oder an den Schaltern in Hamburg, Brunsbüttel, Cuxhaven und auf Helgoland selbst umtauschen. Eine komplette Rückerstattung ist über die Service‑E‑Mail möglich.
Wie stark sind die erwarteten Windgeschwindigkeiten wirklich?
Der Deutsche Wetterdienst meldet Böen bis zu 105 km/h (Windstufe 11) an der Nordsee, während die durchschnittliche Geschwindigkeit bei etwa 90 km/h liegt. In lokalen Küstengebieten können Extreme sogar 110 km/h erreichen.
Wie bewertet der DWD das Sturmereignis im Vergleich zu früheren Herbststürmen?
Laut Lutz Beckebanze war ein Sturm dieser Intensität im bislang jungen Herbst 2025 bislang unbeobachtet. Im Vergleich zu den starkesten Herbststürmen der letzten Dekade liegt „Zack“ im oberen Drittel der gemessenen Windböen.
Welche wirtschaftlichen Folgen hat der Ausfall für die Insel Helgoland?
Jeder ausgefallene Tag kostet die örtliche Tourismusbranche schätzungsweise 1,2 Millionen Euro, weil Hotels, Restaurants und Souvenirshops weniger Gäste erhalten. Die Inselverwaltung arbeitet deshalb eng mit der Reederei zusammen, um die Verluste zu minimieren.